Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

26. November 2025 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Moderater Pflegemindestlohn-Anstieg macht Trägern Hoffnung

Die Pflegekommission hat sich auf einen Anstieg des branchenspezifischen Mindestlohns um 5,3 Prozent geeinigt. Momentan beträgt er noch 16,10 Euro brutto je Stunde, ab Juli nächsten Jahres 16,52 Euro und ab Juli 2027 dann 16,95 Euro, die Laufzeit endet am 30. September 2028. Allerdings liegen die meisten Arbeitgeber mit ihren Gehältern ohnehin über dem Mindestlohn. Trotzdem ist das Ergebnis für sie von Bedeutung: Trägerverbänden macht die moderate Erhöhung Hoffnung, dass die Gehaltssteigerungen in der Pflege insgesamt bald weniger extrem ausfallen.

Die Steigerung des Stundenmindestlohns bleibt für Pflegehelfer und -hilfskräfte unter einem Euro

Der moderate Anstieg mache deutlich, "dass sich die Mitglieder der Pflegekommission sehr bewusst waren, in welcher wirtschaftlich schwierigen Situation sich die Unternehmen, die Pflegeversicherung und unser Land befinden", sagt Rainer Brüderle, Präsident des BPA-Arbeitgeberverbands. "Höhere Belastungen hätten wir als Arbeitgeberverband angesichts der finanziellen Lage unserer Unternehmen nicht mittragen können." Brüderle ist Mitglied der Pflegekommission, die 2019 infolge des "Gesetzes für bessere Löhne in der Pflege" gegründet und beim Bundesarbeitsministerium angesiedelt wurde. In der Kommission sitzen jeweils vier Arbeitgeber- und vier Arbeitnehmervertreter – zur Hälfte aus dem kirchlichen Bereich. 

Brüderle: Die stramme Lohnentwicklung wird nicht mehr zu halten sein 

Die Pflegebranche hatte bei den Gehältern einiges aufzuholen, doch inzwischen liege sie seit Längerem zehn bis 15 Prozent über dem Durchschnitt aller Gehälter. Die stramme Lohnentwicklung wird deshalb künftig nicht mehr zu halten sein. "Die Steigerungen werden wieder moderater ausfallen", sagt Brüderle. 

Ähnlich äußern sich die Caritas-Dienstgeber: Sie seien insgesamt bestrebt, "nach den Jahren der Inflation zu gemäßigteren Tarifsteigerungen zurückzukehren", heißt es auf Anfrage von Care vor9. "Die ausverhandelten Pflegemindestlöhne sind unseres Erachtens ein Zeichen dafür, dass auch andere Dienst- und Arbeitgeber der Sozialwirtschaft in die gleiche Richtung gehen werden."

Der neue Pflegemindestlohn im Detail 

Die Laufzeit des neuen Mindestlohns beginnt am 1. Juli 2026 und endet am 30. September 2028.

Der Pflegemindestlohn beträgt augenblicklich noch 16,10 Euro brutto je Stunde, ab dem 1. Juli nächsten Jahres 16,52 Euro und ab 1. Juli 2027 dann 16,95 Euro.  

Pflegekräfte mit einer mindestens einjährigen Ausbildung erhalten derzeit ein Mindestentgelt von 17,35 Euro brutto je Stunde. 2026 steigt der Stundenlohn auf 17,80 Euro, 2027 dann auf 18,26 Euro. 

Für Pflegefachkräfte steigt das Mindestentgelt nächstes Jahre von momentan 20,50 Euro brutto je Stunde auf über 21,03 Euro und 2027 noch einmal auf 21,58 Euro.

Der Mindesturlaub bleibt bei 29 Tagen.

Kirsten Gaede

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.