Pflegebedürftige sind viel zufriedener als Pflegekräfte
Pflegebedürftige beurteilen die Situation der Pflege positiv: 9 Prozent fühlen sich vollkommen unterstützt, weitere 54 Prozent immerhin teilweise. Nur 27 Prozent fühlen sich gar nicht unterstützt. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Pflege.de unter rund 1.200 Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pflegekräften. Am unzufriedensten mit der Pflegepolitik sind Pflegekräfte: 53 Prozent von ihnen geben an, sich überhaupt nicht unterstützt zu fühlen.

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Pflegebedürftige beurteilen die Pflegepolitik wohlwollend, sie fühlen sich gut informiert
Für rund ein Drittel der professionellen Pflegekräfte sind bessere Arbeitsbedingungen die wichtigste Forderung an die nächste Regierung. Pflegebedürftige hingegen fühlen sich gut informiert, heißt es bei Pflege.de, einem großen Service-Portal für die Pflege zuhause.
Für viele der Befragten ist Pflegepolitik wahlentscheidend. Fast 60 Prozent sagen, die Pflegepolitik habe starken Einfluss auf ihre Wahlentscheidung, nur 13 Prozent beeinflusst das Thema gar nicht. Besonders interessiert sind die 45- bis 74-Jährigen, während sich die unter 25-Jährigen kaum mit dem Thema befassen. Auch bei den über 75-Jährigen nimmt das Interesse wieder ab.
Die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen zeigt sich insgesamt am kritischsten gegenüber der aktuellen Pflegepolitik: Die Hälfte gab an, sich überhaupt nicht unterstützt zu fühlen, dicht gefolgt von den 45- bis 64-Jährigen mit 42 Prozent.
Die Älteren wünsche sich mehr und bessere Pflegeangebote
Während junge Menschen mehr finanzielle Entlastung fordern, steht bei den Älteren der Abbau von Bürokratie und den Ausbau von Pflegeangeboten ganz oben auf der Wunschliste. Vor allem die älteren Befragten ab 65 Jahren wünschen sich mit 22 Prozent mehr und bessere ambulante und stationäre Pflegeangebote.
Die Befragung hat erst kürzlich im Januar stattgefunden. 40 Prozent waren Pflegebedürftige, 45 Prozent pflegende Angehörige und 8 Prozent Pflegefachkräfte, 8 Prozent haben keinen unmittelbaren Bezug zur Pflege.
Bei der Betrachtung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass vergleichsweise wenige Pflegefachkräfte teilgenommen haben. Auch ist bei Online-Befragungen immer einen gewissen Bias möglich, das heißt: Unzufriedene fühlen sich eventuell eher zur Teilnahme motiviert.
Kirsten Gaede