Steuerrabatt für Ausländer stößt in Pflege auf Widerstand
Der Vorschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner, ausländische Fachkräfte mit einem Steuerrabatt nach Deutschland zu locken, stößt auf Ablehnung. "Wie erklären wir der Pflegefachperson aus Magdeburg, dass sie effektiv weniger verdienen soll als der neue Kollege aus Tunesien?", fragt Isabell Halletz (Foto), Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP).

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AGVP-Geschäftsführerin Isabell Halletz findet Steuerrabatte für ausländische Fachkräfte dem deutschen Personal nicht vermittelbar
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Halletz findet es zwar grundsätzlich gut, dass "für den Bundesfinanzminister auch finanzielle Anreize kein Tabuthema sind", um Deutschland bei ausländischen Fachkräften attraktiver zu machen. Solche Maßnahmen müssten aber zielgenau und den Stammbelegschaften vermittelbar sein. Die AGVP-Geschäftsführerin plädiert daher für branchenweite Steuerrabatte in Mangelberufen. Das würde insbesondere in der Pflege gezielt Fachkräfte anziehen, ohne das heimische Personal zu benachteiligen.
Lindner müsse ohnehin noch seine Hausaufgaben für die finanzielle Besserstellung des Pflegepersonals erledigen, so Halletz. "Die Umsetzung der im Koalitionsvertrag versprochenen Steuerfreiheit für Zuschläge in der Pflege steht noch aus."