Verdi-Forderung nach Ausschluss der Privaten "realitätsfern"
Die Forderung der Gewerkschaft Verdi, künftig Versorgungsverträge nur noch mit kommunalen oder gemeinnützigen Pflegeeinrichtungen abzuschließen, zeige, "wie realitätsfern die Beteiligten sind", sagt Stephan Baumann (Foto). Der Bundesvorsitzende des Verbands Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) setzt dies mit der "Abschaffung des privaten Unternehmertums in der Pflege" gleich. Zudem würde die das Aus für die flächendeckende Versorgung bedeuten.

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VDAB-Vorsitzender Stephan Baumann wirft Verdi Realitätsferne vor
Die Gewerkschaft Verdi fordert, künftig Versorgungsverträge nur noch mit kommunalen oder gemeinnützigen Pflegeeinrichtungen abzuschließen und will dafür während der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwoch und Donnerstag demonstrieren. Dies zeige, "wie realitätsfern die Beteiligten sind", so Baumann.
"Mit der Abschaffung des privaten Unternehmertums in der Pflege fordert Verdi auch das Aus für eine flächendeckende Versorgung", so der VDAB-Vorsitzende. "Die private professionelle Pflege ist das Rückgrat der flächendeckenden Versorgung in Deutschland. Knapp zwei Drittel der professionell versorgten Menschen werden von privatgeführten Pflegeunternehmen versorgt."
Dass Verdi im Rahmen der Kampagne das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stelle, "ist ein Hohn", so Baumann. "Handelt es sich doch vielmehr um eine verantwortungslose Kampagne zum Selbstzweck einer Institution, die in der Altenpflege kaum einen Fuß auf den Boden bekommt."
An die Gesundheitsminister, die in Friedrichshafen tagen, richtet der VDAB die Erwartung für "ein klares Bekenntnis zur privaten professionellen Pflege". Die Minister dürften sich nicht für Verdis Kampagne vor den Karren spannen lassen. "Das wäre ein politisches Armutszeugnis und darüber hinaus ein Schlag ins Gesicht für die Unternehmer", so Baumann weiter.