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4. August 2025 | 07:00 Uhr
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Ausgaben für Pflegegeld um 25 Prozent gestiegen

Die Ausgaben der Pflegekassen für Pflegegeld sind innerhalb von zwei Jahren um 25 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Zahlenwerk des Verbands der Ersatzkassen (Vdek) hervor. Erstmals sind in den "Basisdaten des Gesundheitswesens 2025" auch die Kosten für die Entlastungsleistungen – sprich, die 131 Euro, auf die jeder Pflegebedürftige einen Anspruch hat – extra aufgeführt: Sie betrugen fast 3,4 Milliarden Euro.

Das Pflegegeld ist einer der größten Ausgabenposten der sozialen Pflegeversicherung

Das Pflegegeld ist einer der größten Ausgabenposten der sozialen Pflegeversicherung (SPV). 2024 hat sein Anteil an den Gesamtausgaben etwas über 27 Prozent betragen, 2022 waren es 25 Prozent. 

In den vergangenen Monaten hat es immer wieder Diskussionen um das Pflegegeld gegeben. So kritisiert das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), dass das Pflegegeld nicht zweckgebunden ist. Es bleibe deshalb unklar, ob die Pflegebedürftigen die finanzielle Unterstützung überhaupt benötigten, heißt es in einem Gutachten aus dem März für den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA). Dirk Janssen vom BKK-Landesverband Nordwest hat kürzlich vorgeschlagen die Geldleistungen für die Pflegegrade 1 und 2 grundsätzlich zu streichen. Versicherte mit Pflegegrad 1 haben zwar keinen Anspruch auf Pflegegeld, aber sie können Entlastungsleistungen beantragen. 

Pflegegeld wird meistens für laufende Ausgaben und Dienstleistungen ausgegeben

Der Sozialverbands VdK kommt auf Basis einer Umfrage zu dem Ergebnis, dass das Pflegegeld häufig "ohne nähere Zweckbindung an die Angehörigen weitergegeben wird und diese dann in ihrem Sinne darüber verfügen können". Zu einem großen Teil werde es dann für laufende Ausgaben verwendet oder Dienstleistungen, die in der Pflegeversicherung nicht vorgesehen sind.

Insgesamt sind die Ausgaben der Pflegeversicherung von 2023 auf 2024 um 15 Prozent auf 68,2 Milliarden Euro gestiegen, die Zahl der Leistungsempfänger um fast acht Prozent von 5,2 Millionen auf 5,6 Millionen. Das Resümee der Basisdaten-Autoren: "Die SPV-Ausgaben stiegen in den letzten zehn Jahren um 135,1 Prozent, die Einnahmen lediglich um 117,2 Prozent. Die Rücklagen der SPV wurden weiter abgebaut und betrugen Ende 2024 noch 5,3 Milliarden Euro." 

Die "Vdek-Basisdaten 2025" stehen auf der Vdek-Website zum kostenlosen Download bereit. Das Kapitel über die soziale Pflegeversicherung beginnt auf Seite 41.       

 Kirsten Gaede            

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